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Bericht Weiterbildung Zugführer in Hammelburg

Ich schildere hier wie ich den Lehrgang Weiterbildung Zugführer in einem nichtaktiven Truppenteil der Infanterie an der Infanterieschule in Hammelburg im Oktober 2006 empfand. Auf Antworten oder andere Ansichten freue ich mich.

Anreisetag 23.10.2006

Laut Einberufungsbescheid sollten wir bis 15:00 Uhr angereist sein. Aufgrund dessen machte ich mich um 11:00 Uhr in Berlin auf den Weg. Die Fahrt mit dem Auto verlief relativ entspannt.

Gegen 15:30 traf ich in der Kaserne der Infanterieschule in Hammelburg ein, wo die Aufnahme durch den zentralen Meldekopf erfolgte. Die Stuben die uns zugewiesen wurden waren unter aller Sau (Gebäude HM11). Wir wurden als Offiziere und Unteroffiziere gemischt auf Viermannstuben gelegt. So etwas hatte ich bisher seit meinem Unteroffizierlehrgang nicht mehr gehabt. Wie zu erwarten war es das dann auch für diesen Tag.

Dienstag 24.10.2006

Der erste richtige Tag fing für uns im U-Raum an. Dort wurden uns am Anfang die Hörsaalfeldwebel sowie der Hörsaalleiter vorgestellt. Alsbald kam dann auch der Inspektionschef hinzu und gab uns einen Überblick über den Lehrgang. Der Lehrgang ist in der Form neu, da er jetzt auch Einsatzvorbereitende Ausbildung für Konfliktverhütung und Krisenreaktion (EAKK) für den Auslandseinsatz der Bundeswehr als Schwerpunkt hat.

Nachdem der Rechnungsführer die üblichen Formalitäten geklärt hatte empfingen wir unsere Waffen so wie einiges an zusätzlichem Gerät in der Waffenkammer . Im Anschluss gab es den ersten Unterricht vom Rechtslehrer. Seine Thema war im Schwerpunkt die rechtlichen Gesichtspunkte beim Schutz von Objekten und Räumen im Frieden in der Krise und im Krieg sowie die Rechtsgrundlagen des Auslandseinsatzes der Bundeswehr. Dazu wieder eine kleine Auffrischung, wann man was nach welchem Paragraphen darf (§ 32 StGB etc.).

Nach dem Mittagessen sammelten wir uns im Fachmedienzentrum um dort unseren ersten Unterricht durch den Taktiklehrer zu erhalten. Seine Themen war die Grundsätze des Objektschutzes und die Bedrohung im rückwärtigen Gebiet durch offen und verdeckt kämpfende Kräfte. Er hatte dazu diverse Videos und Präsentationen vorbereitet. Bei den Folien hätte man allerdings auch denken können, dass das Thema war: „Wie sollte ich Powerpoint nicht verwenden.“

Nach dem Mittagessen sammelten wir uns im Fachmedienzentrum um dort unseren ersten Unterricht durch den Taktiklehrer zu erhalten. Dieser hatte diverse Videos und Präsentationen vorbereitet. Bei den Folien hätte man allerdings auch denken können, dass das Thema war: „Wie sollte ich Powerpoint nicht verwenden.“

Wir erarbeiteten in unseren Arbeitsgruppen diverse Plakate und der Unterricht endete damit, dass wir allesamt eine Lage bekamen auf der unsere Geländeerkundung am Donnerstag aufbauen sollte.

Nach dem Abendessen kam dann nochmal der Hörsaalleiter zum Zug und frischte unsere Kenntnisse über den Einsatz des Jäger-/ Sicherungszuges sowie den Führungsprozess der Bundeswehr auf.

Mittwoch 25.10.2006

Der Mittwoch begann mit dem Verlegen zur Bekleidungskammer, Dort erhielt jeder Teilnehmer ein Standardpaket (Helm, Rucksack etc.) um ein einheitliches Ausstattungssoll zu gewährleisten.

Im Anschluss gab es einen Unterricht zu den Themen Checkpoint und Patrouille durch den Hörsaalleiter. Behandelt wurden dabei der Einsatz von Patrouillen zu Fuß und mit Kfz sowie der Einsatz von ständigen und zeitlich begrenzten Checkpoints. Direkt im Anschluss ging es dann auf den zur Infanterieschule zugehörigen Standortübungsplatz zur praktischen Ausbildung.

Dort hätte eigentlich eine Begehung des Beschussgartens erfolgen sollen in der uns versteckte Ladungen bzw. Sprengfallen gezeigt werden sollten. Dies fiel allerdings aus und wir verlegten direkt auf den Standortübungsplatz.

Die Warmverpflegung wurde dann direkt an der Station eingenommen. Nach dem Essen wurde der Hörsaal in zwei Gruppen geteilt, wobei die eine Gruppe den Checkpoint betrieb und die zweite Gruppe auf Patrouille unterwegs war. Nach der Hälfte wurden die Gruppen dann gewechselt.

Donnerstag 26.10.2006

Der Donnerstag startete mit einem kurzen Unterricht durch den Taktiklehrer. Im Anschluss verließen wir die Infanterieschule und verlegten wir in unseren Arbeitsgruppen erst zur Erdfunkstelle und dann zu den uns zugewiesenen Stellen im Raum Hammelburg um die uns übertragenden Aufgaben zu erledigen. Der Taktiklehrer trat dabei als Kompaniechef auf und wir hatten als Zugführer die Aufgabe diverse Einrichtungen zu schützen sowie einen Checkpoint und eine Patrouille zu planen. Meine Arbeitsgruppe hatte den Bahnhof in Hammelburg als Objekt erhalten. Für die Planung hatten wir den gesamten Vormittag Zeit.

Nach dem Mittagessen ging es ans Vorstellen der Arbeitsgruppenergebnisse für den Einsatz des Jäger-/Sicherungszuges in der Überwachung. Aus Zeitmangel stellte jedoch nur die Arbeitsgruppe 1 ihr Gesamtkonzept vor (Sicherung und Checkpoint) während Gruppe 2 (wir) und Gruppe 3 nur die Sicherung vortrugen. Im Anschluss verlegten wir wieder zurück in die Kaserne und es gab Dienstschluss.

Freitag 27.10.2006

Der Freitag diente nur noch der Ausschleusung. Es wurde das in der Bekleidungskammer empfangene Zeugs abgegeben, Bettwäsche getauscht, das Waffenkammermaterial zurückgebracht, Laufzettel abgenickt und die Lehrgangszeugnisse verteilt.

Fazit

Laut Lehrgangskatalog war das Ziel des Lehrgangs „Weiterbildung Zugführer in einem nichtaktiven Truppenteil der Infanterie“ die Verbesserung der Fähigkeit, eine mobilmachungsabhängige Teileinheit zu führen. Ein, wie ich finde, sehr weit gestecktes Ziel. Eine Verbesserung der Führungsfähigkeit kann ja auf vielerlei Weise erreicht werden. Mir persönlich gefiel weniger das alles auf Checkpoint und Patrouille ausgelegt war aber daran muss man sich in Zeiten von Einsatzvorbereitender Ausbildung für Konfliktverhütung und Krisenreaktion (EAKK) wohl gewöhnen.

Der Lehrgang ist mit Einschränkungen zu empfehlen. Wer fit in der EAKK-Ausbildung ist, weil er z.B. schon einmal mit der Bundeswehr im Auslandseinsatz war, kann sich den Lehrgang schenken. Für alle anderen gibt es sicherlich das ein oder andere neue zu erlernen.

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