Sie sind hier:

Meine Bundeswehrkarriere

Bundeswehrdownloads

Berichte

Menschenführung im Einsatz

ROL 2 adW in Mayen 2005

Truppenwehrübung Form II in Lehnin

Lehrgang Leitender beim Schießen

10. Tag der Infanterie 2006 in Hammelburg

Lehrgang Fliegerabwehr für Offiziere

Lehrgang Weiterbildung Zugführer in Hammelburg

Lehrgang Winterkampf für Kampftruppen

Lehrgang Taktische Schulung SIRA

Führer einer Kampfgemeinschaft im Pionierdienst

Bundeswehrstandorte

Bundeswehrbilder

Allgemein:

Startseite

Impressum

Sitemap

Erfahrungsbericht Reserveoffizierlehrgang Teil 2

Ich schildere hier wie ich den Reserveoffizierlehrgang Teil 2 adW (ROL2) in Mayen bei Koblenz im Juni 2005 empfand. Auf Antworten oder andere Ansichten freue ich mich.

Anreisetag Sonntag 29.05.2005

Der Anreisetag begann um 12:00 mit besteigen des ICE in Berlin. Leider hatte ich keine Sitzplätze reserviert und Dank des DFB-Pokalfinales einen Tag zuvor war der Zug gerammelt voll.

Nach zweimaligem Umsteigen kamen ich dann um 18:00Uhr am Bahnhof in Mayen Ost an. Die General-Delius-Kaserne war nur per Taxi zu erreichen, da kein Bus dort hin fuhr und mir der 10km Fußmarsch unverhältnismäßig lang erschien.

In der Kaserne angekommen meldete ich mich beim GvD der Abteilung "Lehre", wo ich meinen Stubenschlüssel sowie einen „Willkommensbrief“ erhielt.

Die Stuben wurden von jeweils zwei Mann belegt. Der gesamte Block und insbesondere die sanitären Anlagen waren sehr unhygienisch und dreckig.

Ansonsten gab es keine Einweisung durch den Inspektionsfeldwebel oder Sonstigen.

Montag 30.05.2005

Am ersten richtigen Lehrgangstag wurden wir durch unseren Hörsaal-Leiter begrüßt. Er stellte kurz den gedachten Verlauf des Lehrgangs vor und erwähnte, dass man im Endeffekt gar nicht wüsste, wie der Lehrgang nun genau ablaufen sollte.

Darauf hin folgte erstmal das Organisatorische durch den Inspektionsfeldwebel und den S1-Stuffz(w). Den Rest des Tages genossen wir einen Wiederholungsunterricht durch einen weiteren Hauptmann zu den Themen Spähtrupp und Feldposten.

Dienstag 31.05.05

Dienstagvormittags ging es erst einmal mit einem Fahrzeug in die StOV nach Mendig, wo wir unsere Ausrüstung ergänzten. Obwohl die Kleiderkasse mittlerweile privatisiert ist, schien man es dort nicht für nötig zu halten sich kundenorientiert zu verhalten. Damit war der Vormittag auch wieder gelaufen.

Am Nachmittag hatten wir dann noch einen halbstündigen Unterricht zum Thema Personenkontrolle und Fahrzeug- bzw. Kfz-Kontrolle. Sport sollte den zweiten Lehrgangstag dann abschließen. Hierbei konnte zwischen DSA-Abnahme und Fußball gewählt werden.

Mittwoch 01.06.05

Der Mittwoch bestand aus zwei größeren Komplexen. Zum einen die EAKK Ausbildung (Einsatzorientierte Ausbildung - Krisen- und Konflitkbewältigung) und zum anderen Taktik, welches ja später dann auch in zwei Klausuren geprüft werden soll. Morgens um 07:30 Uhr empfingen wir jeder sein Gewehr G36 sowie zusätzlich noch zwei Maschinengewehre. Die EAKK Ausbildung diente der Auffrischung und es wurden drei Themen behandelt. Den Anfang machte die Postenkette. Nach einer üppigen Pause ging es dann mit dem temporären Checkpoint und der Kfz-Kontrolle sowie der Personenkontrolle weiter. Da die Ausbildung so schlecht vorbereitet war, fiel die Mittagspause mehr als kurz aus.

Am Nachmittag stand dann Taktik an. Der Taktiklehrer, im Dienstgrad Oberstleutnant, schaffte es den Stoff nicht zu trocken rüberzubringen sondern lockerte das ganze durch seine offene Art auf. Leider war das vermittelte sehr schlecht strukturiert, so dass es nicht für jeden einfach war die Zusammenhänge zu verstehen.

Zum Ende bekam jede Arbeitsgruppe den Auftrag Kurzvorträge zu erstellen, welche am Folgetag dann vorgetragen werden sollten. Während andere Arbeitsgruppen mit Kanonen auf Spatzen schossen, dauerte die Vorbereitung unseres Vortrages keine zehn Minuten.

Donnerstag 02.06.05

Donnerstag war der Taktiktag. Zu erst hielten wir unsere Kurzvorträge. Danach unterrichte uns der Taktiklehrer über den Lagevortrag zur Unterrichtung. Wir hatten dann eine verlängerte Mittagspause, in der dann jede Arbeitsgruppe einen LVU vorbereite. Auch hier gab es Arbeitsgruppen, die anscheinend bereit waren, sogar auf das Mittagessen zu verzichten.

Nachdem nach der Mittagspause der ein oder andere LVU vorgetragen wurde, ging es weiter mit der Beurteilung der Lage. Auch hier erarbeiteten wir uns die Gliederung, wobei ein Schwerpunkt auf der Geländerbeurteilung lag.

Freitag 03.06.05

Der Freitag stand unter dem Motto „Tag der Umwelt“. Dies erklärte auch, warum die Landser mit Müllbeuteln bewaffnet die Kaserne aufräumten. Für uns stand an diesem Freitag Methodik und Didaktik auf dem Dienstplan. Der Oberleutnant, der diesen Unterricht hielt brachte den Stoff sehr gut rüber. Leider legte er den Schwerpunkt auf das Thema Handzettel, welcher meines Erachtens nach eher zum ROL1 bzw. Unteroffzierlehrgang gepasst hätte. Um 12:00 Uhr war dann Schluss und das Wochenende sollte beginnen.

Montag 06.06.05

Die zweite Woche begann genauso wie die erste aufhörte. So hatten wir am Montagvormittag wieder Taktikunterricht. Der Schwerpunkt hierbei lag in der Geländebeurteilung. Außerdem wurden noch Tipps für die am Mittwoch anstehende Taktikklausur gegeben. Nach dem Mittagessen sollte dann praktischer Dienst folgen. Wir verlegten raus auf den Standortübungsplatz, wo wir zum einen eine Geländeorientierung sowie eine Einweisung in die Stellungen eines Panzergrenadierzuges durchführten. Zurück in der Kaserne hatten wir dann bis 18:20 Zeit für Selbststudium.

Dienstag 07.06.05

Am heutigen Tag hatten wir unseren ersten Rechtunterricht. Die Themen waren am Vormittag Wehrdisziplinarordnung und am Nachmittag das Gesetz über die Anwendung unmittelbaren Zwanges und die Ausübung besonderer Befugnisse durch Soldaten der Bundeswehr. Der Unterricht zur WDO gestaltete sich sehr interessant, während das UZwGBw nicht so interessant war. Leider sollte letzteres den Klausurschwerpunkt bilden.

Mittwoch 08.06.05

Mittwoch war der erste von zwei Prüfungstagen. Am Vormittag hatten wir jedoch zuerst den Unterricht „Politische Bildung“. Nach endlosen Vorträgen über die Vereinten Nationen, die Europäische Union sowie die OSZE schrieben wir die dazugehörige Klausur.

Nach dem Mittagessen kam dann der zweite Themenkomplex „Taktik“ dran. Hier wurden derer gleich zwei geschrieben. Schwerpunkt bildete das "verstärkte Panzergrenadierbataillon in der Verteidigung". Dafür hatten wir danach, rein notentechnisch, 5/6 im Sack.

Donnerstag 09.06.05

Am zweiten Prüfungstag stand die Rechtklausur auf dem Dienstplan. Stoff war hauptsächlich das Gesetz über die Anwendung unmittelbaren Zwanges und die Ausübung besonderer Befugnisse durch Soldaten der Bundeswehr. Nach der Klausur gab es dann noch einen Unterricht vom Rechtlehrer zum Thema „Humanitäres Völkerrecht“.

Der Nachmittag schloß dann mit einem letzten Taktikunterricht ab und der Hörsaalabend stand an. Ein, wie ich finde, recht gelungener mit Gegrilltem und kühlem Bier.

Freitag 10.06.05

Am letzten Lehrgangstag wurde dann noch einmal kräftig befördert. Der Oberst und Leiter des Zentrums für operative Informationen höchstpersönlich gab sich die Ehre und beförderte nach einer langen, einschläfernden Rede die Soldaten zu Fähnrichen bzw. zu Leutnanten. Danach begann die Odyssee der Ausschleusung. Es war ein reines Chaos. Um 13:00 Uhr befanden sich dann aber alle auf dem Weg nach Hause.

Fazit

Der Lehrgang Reserveoffzierlehrgang Teil 2 adw am Zentrum für Operative Informationen hat sehr viel Spaß gemacht. Man hat viel gelernt und der Stoff wurde von den Ausbildern gut vermittelt. Leider ist der Lehrgang sehr kurz und man muss eine Menge Informationen aufnehmen. Dies hat zu Folge, dass man sich auch nach dem Dienst hinsetzen muss um die Ausbildung nachzubereiten.

Eine Empfehlung kann ich nicht aussprechen, da sowieso jeder Reserveoffizier-Anwärter diesen Lehrgang besuchen muss.

bookmark this web site